
Hey Entdecker:in,
laut Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung fanden gestern bei mehreren Firmen in Deutschland Razzias statt. Der Verdacht: Sie sollen über Jahre hinweg hochgiftige Chemikalien nach Russland ausgeführt haben – ohne Genehmigung.
Kampfstoffe für Russland?
Das Unternehmen Riol Chemie GmbH steht im Zentrum der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stade. Firmenverantwortliche sollen in den letzten dreieinhalb Jahren in mehr als 30 Fällen giftige Chemikalien und Laborbedarf nach Russland exportiert haben. Insgesamt gab es dazu gestern sieben Durchsuchungen.
Die Ermittler glauben, dass die Substanzen auch als Grundstoff für die Herstellung von chemischen und biologischen Kampfstoffen genutzt werden können. Geliefert wurde überwiegend an das Unternehmen Khimmed, ein russischer Großhändler für Chemikalien und Labortechnik aus Russland.
Laut Informationen des Journalistennetzwerks OCCRP hat Khimmed auch Speziallabore des russischen Militärs und den FSB beliefert. Zusätzlich besteht der Verdacht, dass auch eine Chemikalie ausgeliefert wurde, die zur Herstellung des Nervengiftes Nowitschok genutzt wird. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link
Michail Gorbatschow ist tot: Der Mann, der dem Ostblock die Freiheit schenkte
Äußerlich betrachtet war Gorbatschow für sein markantes Muttermal auf der Stirn bekannt. Politisch betrachtet beendete er den Kalten Krieg, löste den deutschen Ostblock und die Sowjetunion auf. Er wollte die sowjetische Gesellschaft, die über 70 Jahre gewachsen war, binnen vier Jahren umbauen.
Im Westen wurde Gorbatschow verehrt, er erhielt sogar den Friedensnobelpreis. Für die SED-Mächte der DDR blieb er ein Verräter. Und auch im heutigen Russland wird er von vielen verachtet. Sie machen ihn für die schweren Jahre des politischen Umbruchs Ende der 80er bis Mitte der 90er-Jahre verantwortlich.
Das Ende der Sowjetunion bezeichnet der heutige Kreml-Führer Wladimir Putin als „größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts“. Michail Gorbatschow wurde 91 Jahre alt. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Pakistan und UN rufen zu Hilfe für Flutopfer auf
Bei schweren Überschwemmungen in Pakistan sollen seit Mitte Juni über 1.160 Menschen ums Leben gekommen sein. Mehr als 33 Millionen Menschen sind von der Flut betroffen – also eine von sieben Personen in Pakistan. Pakistans Premierminister warnte vor Verzögerungen bei der internationalen Hilfe, das hätte verheerende Folgen für Pakistan.
UN-Generalsekretär António Guterres hat daher auch einen ersten Hilfsplan für Pakistan vorgestellt. Für die ersten sechs Monate soll es 160 Millionen Dollar geben. Die USA stellen 30 Millionen Dollar Soforthilfe für die Entwicklungsagentur USAID bereit.
Bereits vor der Flut hatte Pakistan Probleme mit mangelernährten Kindern, außerdem seien inzwischen fast 900 Gesundheitseinrichtungen zerstört oder beschädigt worden. Die Zeit berichtet. Link
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Liveblog zum Krieg in der Ukraine: Gaslieferung über Nord Stream 1 gestoppt. Süddeutsche Zeitung / Liveblog
Endlager für Kohlendioxid: Deutschland bereit zur CO2-Verpressung – in Norwegen. FAZ
Erstes Halbjahr: Gazprom erwirtschaftet milliardenschweren Rekordgewinn – trotz Sanktionen. Welt
Wann kommt das Entlastungspaket? Eine Kabinettsklausur mitten in der Krise – keine Beschlüsse, aber Zuversicht. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Raketenabwehr für Deutschland: Deutschland will „Arrow 3“-System. Tagesschau
Hohe Energiepreise: Stadtwerke rechnen mit bis zu 15 Prozent Zahlungsausfällen. Spiegel
Frauen unter den Taliban: Wie ist ihr Leben? STRG_F / Reportage