Hey Entdecker:in,
auf dem deutschen Markt sind aktuell etwa 600 verschiedene Antigen-Schnelltests gegen das Coronavirus vorhanden. Aber viele davon sind bisher nicht von unabhängigen Stellen geprüft worden.
Fragwürdige Schnelltests
Laut den neuen Corona-Beschlüssen gilt in weiteren Bereichen die 2G-Plus-Regel. Und auch aus der Quarantäne soll man sich nicht nur mittels PCR-Test freitesten können, sondern auch durch Schnelltests. Dabei ist wissenschaftlich noch nicht geklärt, wie gut die Tests auch bei den neuen Varianten anschlagen.
Um eine bessere Orientierung bei der großen Auswahl an unterschiedlichen Schnelltests zu erhalten, kündigte Gesundheitsminister Karl Lauterbach an, dass es eine Aufstellung „mit Tests, die für Omikron besonders geeignet sind bzw. Omikron früh erkennen“ geben soll. Das Paul-Ehrlich-Institut wurde damit beauftragt, es soll jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Aktuell basieren die Testzulassungen vor allem auf Herstellerangaben. Ab Mai soll sich das europäische Zulassungsverfahren ändern. Allerdings gibt es eine Übergangsfrist bis 2025, dadurch könnten fragwürdige Tests auf dem Markt bleiben, wie Recherchen von Monitor und Business Insider gezeigt haben. Das Paul-Ehrlich-Institut habe bisher 245 Tests ausgewertet und 46 davon als ungenügend eingestuft. Die Liste ist für Laien ohne wissenschaftliche Vorkenntnisse aber schwer zu verstehen – ebenso wie die Kriterien zur Bewertung. Die Tagesschau berichtet. Link
„Greenflation“ bedroht die globale Klimapolitik
Die Energiewende benötigt Rohstoffe, beispielsweise zur Batterieproduktion. Laut dem Kölner Ökonomen Karl Lichtblau werden diese aber knapp. Und zwar nicht nur für wenige nötige Rohstoffe, sondern gleich für 22 chemische Elemente. Mehrere Ökonomen deuten auf eine verhängnisvolle Paradoxie hin.
Sie lautet: Je erfolgreicher Staaten und Unternehmen in Richtung einer CO2-freien Wirtschaft gehen, umso mehr treiben sie die Preise für wichtige Rohstoffe nach oben. Beispielsweise benötigt man für die Elektrifizierung von Fahrzeugen Lithium. Der Preis dafür stieg im vorigen Jahr um 240 Prozent.
In den USA wird dazu bereits das Buzzword „Greenflation“ verwendet – die Gefahr von politisch ungewollten Preiserhöhungen bei politisch gewolltem ökologischen Umbau. Die Notwendigkeit der Energiewende wird von keinem führenden Ökonomen bestritten. Einige Ökonomen aus dem liberalen Lager zeigen sich in der Greenflation-Debatte aber gelassener: Man solle die Kräfte des Marktes nicht unterschätzen. Gegebenenfalls werden durch die Verteuerung auch Anreize zu preiswerteren Alternativen entstehen. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Mainzer Polizei nutzte Daten der Luca-App
Bei einem Sturz mit Todesfolge hat das Polizeipräsidium Mainz auf Daten der Luca-App zugegriffen. Das ergaben Recherchen des SWR. Laut dem Infektionsschutzgesetz sind die Daten zur Corona-Kontaktverfolgung aber für die Strafverfolgung unzulässig.
Der Sturz mit Todesfolge ereignete sich beim Verlassen einer Mainzer Gaststätte. Eine verantwortliche Mitarbeiterin der Gaststätte bestätigte, dass Beamtinnen und Beamte der Mainzer Kriminalpolizei aktiv nach Daten aus der Luca-App gefragt haben. Später hat sie dann einer Bitte des Gesundheitsamts Mainz stattgegeben.
Nach den Recherchen des SWR bestätigte auch die Staatsanwaltschaft Mainz die Datenabfrage mittels der Luca-App. Dafür gab es laut der Staatsanwaltschaft aber „keine hinreichende rechtliche Grundlage“. Der behördliche Datenschutzbeauftragte wurde bereits informiert. Die Tagesschau berichtet. Link
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Allgemeine Corona-Impfpflicht: Impfpflicht lässt auf sich warten. taz
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