Hey Entdecker:in,
Angela Merkel war gestern bei Anne Will zu Gast. Sie gilt als Verfechterin von strengen Corona-Maßnahmen und machte ihre Position gestern im Fernsehen nochmals deutlich. Die ungewöhnliche Aktion der Kanzlerin ist heute das beherrschende Thema der Medien.
„Wir haben eine neue Pandemie“
Angesichts der neuen drohenden dritten Welle attackiert die Kanzlerin die Maßnahmen der Länder scharf – und kritisiert dabei vor allem auch Parteikollegen wie Armin Laschet für Nordrhein-Westfalen oder Öffnungsversuche durch Tobias Hans im Saarland.
Eine vorgezogene Ministerpräsidentenkonferenz halte sie jedoch für nicht nötig. Es geht vor allem darum, dass die Länder nun handeln und nicht allzu viel Spielraum bei den festgelegten Regeln zur Notbremse nutzen. Sollten diese Maßnahmen nicht „in sehr absehbarer Zeit“ umgesetzt werden, müsse sie sich überlegen, wie sich das bundeseinheitlich ändern lasse – eventuell auch mit einer Anpassung des Infektionsschutzgesetzes. Die Tagesschau berichtet von dem kritikreichen TV-Auftritt der Kanzlerin. Link
Neues Lager auf Lesbos wird nicht rechtzeitig fertig
Im September 2020 war das Flüchtlingslager Moria abgebrannt. Den Winter mussten die Flüchtlinge daher in Zelten verbringen, die nur einige Meter von der Küste entfernt sind.
Für den kommenden Winter haben die griechische Regierung und die EU-Kommission eine Lösung mit beheizten Containern im Norden der Insel versprochen. Nach Spiegel-Informationen wird das neu zu errichtende Camp jedoch nicht rechtzeitig fertig.
Im Dezember 2020 hätte das Vergabeverfahren ausgeschrieben werden sollen. Ende Januar 2021 sollte laut Plan der Finanzierungsantrag bei der EU gestellt werden. Und bis Ende März sollte ein Campmanager ernannt werden. Geschehen ist davon noch nichts. Grund für die Verzögerungen sind vor allem Unstimmigkeiten zwischen Griechenland und der EU-Kommission. Der Spiegel berichtet vom Streit zwischen Zäunen und Bildung. Link
Der Optimismus der Ärzte ist weg
Die Süddeutsche Zeitung zeigt einen Lagebericht aus den Münchner Kliniken auf. Die Kliniken haben nun bereits ein Jahr Pandemie-Erfahrung. Das hilft im Kampf gegen das Virus – auch bei nötigen Vorbereitungen für die kommenden Wochen. Dennoch ist das Personal nach einem Jahr Dauermarathon müde.
Die Planungen der Kliniken sind skalierbar: Mehr Betten lassen sich aufstellen, Material lässt sich beschaffen, Pläne lassen sich umschreiben. Die knappe Ressource ist das Pflegepersonal. Hinzu kommt, dass die aktuell immer jüngeren Patienten länger auf den Intensivstationen behandelt werden müssen, auch weil mehr Therapiemöglichkeiten bei ihnen möglich sind.
Das einzig positive für das Klinikpersonal: Mehr als die Hälfte der Belegschaft ist bereits geimpft, es wird mit weniger Ausfällen gerechnet. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Kulturelle Aneignung: Wem gehört’s? Zeit
Umfrage: Deutsche wollen immer weniger arbeiten. FAZ
Pretzell im NRW-Landtag: Neue Vorwürfe gegen AfD-Chef Meuthen in Spendenaffäre. Correctiv
Söder springt Merkel bei: „Mehr Kompetenzen für den Bund? Sie hätte meine Unterstützung“. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Völkermord in Ruanda: Schwarzbuch Frankreich. taz
Missbrauch im Medizinbetrieb: Krank geheilt. BuzzFeed.News
Der Prozess: Wie Dietmar Hopp zur Hassfigur der Ultras wurde. ZDF SportReportage / Video