Hey Entdecker:in,
laut Gesundheitsminister Jens Spahn könnte es im November zu einem möglichen Ende der Corona-Notlage kommen, da die aktuellen Impfquoten keine Gefahr mehr für das Gesundheitssystem darstellen.
„Freedom Day“ oder „falsches Signal“?
Der Ausnahmezustand soll nach Ansicht des Gesundheitsministers Jens Spahn enden. Das bedeutet jedoch nicht, dass auf sämtliche Auflagen verzichtet wird. Kaum jemand stellt die Maskenpflicht, Abstandsregeln, Hygienekonzepte und die 3G-Regel in Frage.
Aus der Politik und von Vertreterinnen und Vertretern aus der Branche kommt geteiltes Feedback zu dem Vorschlag. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nennt den Schritt folgerichtig. Auch aus der Sicht der FDP, der Linken und der AfD ist ein Ende der epidemischen Lage längst überfällig.
Auf der anderen Seite sieht es beispielsweise SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach als ein „falsches Signal“ an. Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Christine Falk, zeigte sich ebenfalls skeptisch, da die Impfquote noch zu niedrig sei. Und auch die Frage, ob und wie die Maßnahmen im Infektionsschutzgesetz danach erhalten bleiben können, muss rechtlich noch geprüft werden. Die Tagesschau berichtet. Link
Auch in Frankfurt ermittelt die Staatsanwaltschaft
Die neue Steueraffäre erinnert an den Cum-Ex-Steuerskandal. Das Ausmaß der neuesten Affäre ist aber momentan noch nicht einschätzbar. Es geht erneut um Steuerthemen bei Finanzprodukten.
Bei sogenannten Derivaten sollen die Beteiligten auf gegensätzliche Werte gesetzt haben, eines setzt auf steigende Kurse, das andere auf fallende. Dadurch entstand weder Gewinn noch Verlust. Beim Finanzamt wurden dann aber nur die Verluste von einem Derivat angerechnet, der Gewinn des anderen wurde verschwiegen. Erneut wurde also versucht, der Allgemeinheit Geld vorzuenthalten, dass aus dem gewinnreichen Derivat entstand.
In München gibt es zu diesem neuen Modell etwa 100 Beschuldigte und einen vermuteten Schaden von mehr als 500 Millionen Euro. Laut Recherchen der Süddeutschen Zeitung ermitteln in Frankfurt Fahnder aber auch zu zwei ähnlichen Fällen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Bioplastik: Deutschland hinkt bei nachhaltigen Kunststoffen hinterher
Das Europäische Patentamt (EPA) hat das Patentgeschehen im Bereich der nachhaltigen Kunststoffe im vergangenen Jahrzehnt weltweit analysiert. Das Ergebnis für Deutschland: Europaweit wurden hier die meisten Patente dazu angemeldet, auch die Grundlagenforschung sieht gut aus. Lediglich bei der Umsetzung der Produkte hapert es.
Die Forschung dazu ist essentiell. Einwegkunststoffe aus Erdöl vermüllen die Weltmeere und Regionen. Daher sollen die Kunststoffe der Zukunft biologisch abbaubar sein – oder zumindest besser als bisher wiederverwertbar gemacht werden.
Das dazu nicht voll ausgeschöpfte Forschungspotenzial kann sogar bemessen werden – durch den relativen Spezialisierungsindex. Liegt der Wert über null, ist eine Nation gemessen an deren allgemeinen Patentaktivitäten besonders aktiv. Bei unter null gibt es Schwächen. Deutschland liegt beim chemischen und biologischen Recycling laut Auswertung bei 0,66 – damit fehlt es Deutschland an Spezialisierung im Vergleich zu anderen EU-Ländern. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Grünenchefin zu Pipeline-Projekt: Baerbock gegen Betriebserlaubnis für Nord Stream 2. Spiegel
Belarus-Route: Seehofer schlägt Polen gemeinsame Grenzpatrouillen vor. Welt
Demografischer Wandel: Der Klimawandel ist nicht das einzige drängende Generationenproblem. Tagesspiegel / Kommentar
Kapitol-Angriff: Ausschuss will Steve Bannon vor Gericht bringen. Zeit
Ermittlungen gegen Chiles Präsidenten: Pandora Papers fachen Proteste an. taz
Digitalgeld: Frankreichs Notenbank gelingt wichtiger Test. FAZ
Drehmoment: Die Krise der Autoindustrie hat gerade erst begonnen. Gründerszene