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Großbritannien gilt als eines der am weitesten fortgeschrittenen Länder in Bezug auf Impfungen gegen das Coronavirus und verzeichnete in letzter Zeit eine rapide fallende Inzidenz. Die Delta-Variante ändert das nun allmählich.
Eine Mutante, wie gemacht für die vierte Welle
Im April schaffte es Großbritannien unter eine Inzidenz von 30, im Mai sogar unter 20. Heute liegt die 7-Tage-Inzidenz allerdings wieder bei 60. Gründe hierfür sehen Expert:innen in zu frühen Lockerungen, aber auch in der Delta-Variante.
Damit ist die Variante B.1.617.2 gemeint, welche zuerst in Indien entdeckt wurde. Laut Angabe des britischen Gesundheitsministeriums macht die Delta-Variante inzwischen 91 Prozent aller neuen Fälle in England aus. In Deutschland liegt der Anteil laut Hochrechnungen des RKI bei aktuell etwa 2,5 Prozent.
Die Variante hat nach ersten Studienergebnissen eine höhere Infektiosität als die in Deutschland vorherrschende Alpha-Variante. Zusätzlich könnten Impfstoffe weniger stark vor der neuen Variante schützen, vor allem nach einer Erstimpfung sei man nach ersten Studien nicht so stark geschützt wie bei anderen Varianten. Für Expert:innen unterstreicht das noch mal den essentiellen Wert der Zweitimpfung. Die Zeit berichtet in ihrer Analyse von der Mutante. Link
18 Euro für einen QR-Code
19 Millionen Bürger:innen in Deutschland sind bereits vollständig geimpft. Damit diese auch einen digitalen Impfnachweis vorzeigen können, greift der Bund wieder auf die Unterstützung durch die Apotheken zurück. Diese halfen bereits bei der Ausgabe von FFP2-Masken, laut Bundesrechnungshof wurde bei der Maskenausgabe eine „deutliche Überkompensation“ aus Steuermitteln erstattet.
Bei der Ausstellung des digitalen Impfnachweises müssen die Apotheken sich bei einer Software registrieren und verifizieren. Anschließend müssen die Daten der Bürger:innen vor Ort geprüft werden und ein QR Code erstellt werden. Aus Sicht von einigen Politiker:innen und Verbänden ist dafür die Verrechnung von 18 Euro zu hoch angesetzt.
Gesundheitsminister Spahn sieht andernfalls aber die Gefahr, dass sich zu wenige Apotheken die angewendete Software besorgen, „die Vergütung sollte den Aufwand widerspiegeln“. Der Service soll ab kommenden Montag in den Apotheken abrufbar sein. Mehr dazu beim Spiegel. Link
Millionen mangelhafte Masken vom Bund
Nach Informationen vom NDR fielen Millionen vom Bund bereitgestellte Masken für die Bundesländer in Nachprüfungen durch. Bei anderen Lieferungen gab es grundsätzliche Zweifel an der Qualität. Laut Aussage des Gesundheitsministeriums seien alle Masken geprüft worden und es musste im letzten Jahr pragmatisch zugehen: Hunderte Millionen von FFP2-Masken musste der Bund binnen kürzester Zeit beschaffen.
Doch die Bundesländer prüften selbst nochmals nach. Teils erfüllen die Masken nicht die FFP-2-Norm, teils bestehen sie selbst das neu entwickelte Schnellprüfverfahren der CPA-Norm nicht. Das hat zur Folge, dass Länder die Masken wieder an den Bund zurücksenden: Schleswig-Holstein sendet vier Millionen Schutzmasken zurück, Niedersachsen ebenso.
Eine Überprüfung von Lieferungen in Rheinland-Pfalz im vergangenen Sommer ergab, dass von den etwa 150 gelieferten Modellen nur 49 positiv bewertet wurden. Die Tagesschau berichtet. Link
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