Hey Entdecker:in,
im letzten Jahr ist die Zahl der Privatjet-Flüge in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen. Etwa 60 Prozent der Flüge gingen zu Zielen, die weniger als 300 Kilometer entfernt sind.
Millionen Tonnen Treibhausgase durch Privatjets
Der NDR und die Süddeutsche Zeitung haben Daten zu Privatjet-Flügen ausgewertet. In Deutschland gebe es bisher keine verlässlichen Daten zu den verursachten Treibhausgasen von Privatjets. Das Bundesverkehrsministerium teilte dem Rechercheteam mit, das dazu keine gesonderten Daten vorliegen.
Laut den Informationen des Rechercheteams betrage eine Stunde Flug mit einem Privatjet einer gesamten Auswirkung auf das Klima von neun Tonnen Treibhausgasen. Zum Vergleich: Im Durchschnitt verursacht ein Mensch in Deutschland elf Tonnen Treibhausgase pro Jahr.
Oftmals starten Jets auch von kleinen Flughäfen im Land und häufig auch leer. Grund dafür sind Flug-Taxi-Services. Dabei können die Passagiere sich einen Jet zum Startort ihrer Wahl bestellen. Laut einem älteren Branchenbericht von 2014 starten etwa 40 Prozent alles Business-Flüge zunächst leer. Die gesamte Recherche dazu gibt es bei der Tagesschau. Link / Exklusiv
Kohleausstieg 2030: Wie wichtig ist Lützerath für die Energiesicherheit?
Lützerath wird aktuell geräumt und anschließend abgebaggert, damit die Fläche für den Braunkohletagebau Garzweiler verwendet werden kann. Das ist ein politischer Kompromiss in Nordrhein-Westfalen zum Kohleausstieg.
Grundlage zu dem RWE-Deal sind Gespräche vom letzten Herbst zwischen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und RWE. Dazu gebe es aber keine Gesprächsprotokolle, die Gutachten sollen unter Zeitdruck entstanden seien.
Für die schwarz-grüne Regierung in NRW ist die Sache aber klar: Lützerath muss weichen, da ein Gutachten darstellt, dass die Kohle für Deutschlands Energiesicherheit nötig sei – andere Studien sehen das als nicht notwendig an. Einen Einblick in die Studienlage zu Lützerath und weiteren Auswirkungen dazu gibt es bei RiffReporter. Link
Schwere Vorwürfe gegen Exxon
Exxon Mobil ist einer der größten Ölkonzerne der Welt und hat seit den 1970er-Jahren eigene Studien zur Klimafolgenforschung betrieben. Laut einer Forschungsgruppe seien die Ergebnisse darin eindeutig, wurden aber vom Management über Jahrzehnte weiterhin bewusst verschwiegen.
Die Exxon-internen Unterlagen waren dabei wohl teils auch besser als die Unterlagen der unabhängigen Kolleg:innen vom IPCC oder der NASA. Über die Ergebnisse wurde das Management auch informiert.
Nach außen hin führte der Energiekonzern aber eine konträre Kommunikationsstrategie. 1999 behauptete Exxon-CEO Lee Raymond, dass die Klima-Wissenschaft auf „komplett unbewiesenen Modellen“ basiere und „reine Spekulation“ sei. Auch sein Nachfolger und späterer US-Außenminister unter Donald Trump, Rex Tillerson, sprach 2013 noch von „nicht belastbaren Klimamodellen“. Die Tagesschau berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Russlands Angriffskrieg: Ruf nach Kampfjet-Lieferung an Ukraine, Druck auf Scholz in Panzerdebatte. Spiegel
Nach neuen Funden: Sonderermittler soll Bidens Geheimunterlagen-Affäre untersuchen. Welt
Virologe im NDR-Podcast: Drosten stellt klar – Missverständnis bei Äußerung zum Pandemieende. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Rohstoffe: Schweden entdeckt seltene Erden – aber vielleicht zu spät. Süddeutsche Zeitung
Großbritannien: Von 2 auf 6 Prozent – wenn der Immobilienzins plötzlich explodiert. Welt
Betrügern aufgesessen: „Bild“-Zeitung veröffentlichte gefälschtes Interview mit dem „Drachenlord“. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Der lange Arm Chinas: Chinas illegale Übersee-Polizei mitten in Deutschland? Y-Kollektiv / Reportage