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mehr als 60 Milliarden Dollar Gewinn machten die fünf größten Öl-Konzerne im letzten Quartal. Sie fahren Krisengewinne ein und wollen die Aktionäre mit höheren Dividenden beglücken.
Wie die Ölmultis von der Krise profitieren
Gestern veröffentlichte der Ölriese BP als letzter der insgesamt fünf Ölmultis seine Zahlen. Neben BP sind das Shell, Exxon Mobil, Total und Chevron. Alleine im zweiten Quartal kommen sie auf ein Gewinn von mehr als 60 Milliarden Dollar.
Das zeigt sich auch in den Aktienkursen: Chevron stieg um knapp 50 Prozent, Exxon Mobil sogar um mehr als 65 Prozent. Die Konzerne profitierten durch steigende Ölpreise am Weltmarkt und durch üppige Gewinne aus dem Raffineriegeschäft.
So machte beispielsweise BP im zweiten Quartal nach eigenen Angaben pro Ölfass rund 46 Dollar Gewinn, ein Jahr zuvor waren es 14 Dollar. Kritiker nennen das Krisengewinne oder gar Kriegsgewinne – Zufallsgewinne also. In Großbritannien hat die Regierung daher bereits im Juni eine Sondergewinn-Steuer für die Konzerne beschlossen, auch die SPD und die Grünen diskutieren zu einer Übergewinnsteuer. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Was der Pelosi-Besuch in Taiwan bedeutet
Ob die US-Demokratin Nancy Pelosi bei ihrer Asienreise auch Taiwan besucht, war lange unklar. Sie hat es aber getan, für China ein Affront. China drohte bereits mit Gegenmaßnahmen. Doch was sind die Hintergründe um den Konflikt mit Taiwan und China?
Chinas Führung sieht Taiwan als Teil von China an. Doch an sich gibt es zwei chinesische Staaten: die kommunistische Volksrepublik China und Taiwan, die offiziell immer noch Republik China heißen. Ende der 1980er-Jahre hat sich Taiwan zu einer Demokratie hin entwickelt.
Der chinesische Staatschef Xi Jinping sieht es als seine Mission an, eine „Vereinigung“ mit Taiwan zu erzielen. Taiwan sieht sich aber längst als unabhängig und sie wollen auch als Demokratie international anerkannt werden. Die USA haben sich zur Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet, US-Präsident Joe Biden sieht es als „Verpflichtung“ an, Taiwan zu verteidigen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Taiwan gibt es bei der Tagesschau. Link
Kommt der nächste Streik?
Heute verhandeln Lufthansa und Verdi erneut über mehr Geld für das Bodenpersonal. Sie treffen sich zur dritten Verhandlungsrunde. Ob es am Schluss eine Einigung geben wird oder weitere Warnstreiks, ist noch offen.
Verdi fordert 9,5 Prozent mehr Lohn für die 20.000 Beschäftigten. Für alle mit einem Bruttolohn unter 3.700 Euro soll es eine stärkere Erhöhung um 350 Euro geben. Die Begründung dazu: Die Inflation ist seit Monaten sehr hoch, im Juli lag sie bei 7,5 Prozent.
Die Gegenseite, Lufthansa, hat Verdi auch ein Angebot gemacht: 150 Euro mehr Gehalt für die Beschäftigten, rückwirkend für den Juli. Ab Januar 2023 sollen dann weitere 100 Euro hinzukommen. Sollte der Konzern einen Gewinn einfahren, dann gibt es ab Juli 2023 eine dritte Erhöhung um zwei Prozent. Die jetzige Verhandlungsrunde ist bis morgen angesetzt. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Krieg in der Ukraine: Erstes Schiff mit ukrainischem Getreide vor Istanbul. Zeit
Mehr als 500 Preiserhöhungen: Gaskunden zahlen mindestens 1000 Euro mehr. FAZ
Teures Essen in Gefängnissen: Viel Geld für Wasser und Brot. taz
Kriegsverbrechen mit System: Das Geheimnis der russischen Grausamkeit. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Durchschnittliches Haushaltsvermögen von 420.000 Euro: „Deutschland ist erheblich reicher, als die offiziellen Statistiken zeigen“. Spiegel
Ersuchen Russlands: Warum der „Tiergartenmörder“ nicht ausgetauscht wird. Tagesschau
Nachhaltigkeit: So rechnet sich Amazon seine Klimabilanz schön. t3n