Hey Entdecker:in,
der Betrugsprozess zum VW-Diesel-Skandal beginnt morgen vor Gericht. Kurz zuvor hat sich einer der beteiligten Angestellten erstmals in einem TV-Interview zur Affäre geäußert.
„Ich habe nicht die ganze Wahrheit gesagt“
In einem Interview mit dem NDR behauptet Oliver Schmidt, ehemaliger Leiter des VW-Umweltbüros in den USA, er habe im Sommer 2015 von VW den Auftrag erhalten, mit den US-Umweltbehörden zu verhandeln. Vor allem sollte er nicht von einem „defeat device“, also einer illegalen Testerkennung, sprechen.
Kurz zuvor soll es ein Treffen gegeben haben, unter anderem mit Martin Winterkorn. Darin sollte angeblich besprochen worden sein, dass VW die Wahrheit nur „teilweise“ offenlegen und Nachmessungen der US-Behörden „vermeiden“ wolle. Winterkorn bestreitet, bei diesem Termin bereits über einen Betrug informiert worden zu sein.
Oliver Schmidt wurde 2017 in den USA wegen Betruges zu sieben Jahren Haft verurteilt und 2020 nach Deutschland überstellt. Seit Januar 2021 ist er auf Bewährung frei. VW hat ihm gekündigt, ebenso wie anderen beteiligten Ingenieuren. Lediglich den ehemaligen Leiter der Softwareabteilung hat VW nicht gekündigt, sondern bei vollen Bezügen freigestellt. Die Tagesschau berichtet vom exklusiven Interview, eine Dokumentation dazu erscheint ebenfalls. Link
Exklusive Umfrage: So ticken die Jungwählenden in Deutschland
2,8 Millionen Deutsche werden zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl wahlberechtigt sein, 8,7 Millionen Wahlberechtigte sind unter 30. Generation Z & Co. haben andere Themenschwerpunkte und sind verhältnismäßig stark interessiert an Politik.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat die Ergebnisse einer beauftragten exklusiven und repräsentativen Umfrage in sieben Grafiken verpackt, welche ein Bild der unter 30-Jährigen wiedergeben sollen.
So ist das Thema Umwelt- und Klimaschutz bei den 18- bis 29-Jährigen auf dem ersten Platz, gefolgt von Gesundheit und Rente. 21 Prozent der Frauen interessieren sich stark für Politik, bei den Männern sind es 44 Prozent. Und 49 Prozent der Befragten wissen nicht, wie viele Stimmen sie bei der Bundestagswahl haben. Alle Ergebnisse gibt es beim Redaktionsnetzwerk Deutschland. Link
Gerüchte über tödlichen Machtkampf in Taliban-Regierung
Teil der neuen Taliban-Regierung in Afghanistan ist der stellvertretende Ministerpräsident Mullah Abdul Ghani Baradar. Seit vergangener Woche ist er aber nicht mehr öffentlich aufgetreten. Laut BBC kommt es intern zu einem Machtkampf.
Die Anhänger von Baradar lieferten sich eine Auseinandersetzung mit den Haqqanis – deren gleichnamiges Netzwerk wird von den USA als Terrorgruppe eingestuft, Khalil ur-Rahman Haqqani ist ebenfalls im neuen Kabinett.
Es soll um die zukünftige Ausrichtung der Regierung gegangen sein, Baradar möchte einen diplomatischeren Weg, Haqqani den militärischen Weg. Baradar sei angeblich nach Kandahar gegangen – oder geflohen, je nach Sichtweise. Der Spiegel berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Bartsch: Nato-Austritt keine Bedingung für rot-rot-grünes Bündnis. Süddeutsche Zeitung
Plan der Länder: Verdi-Chef gegen Abschaffung der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte. FAZ
2G-Regel in Berlin: „Auf dem Rücken der Kinder Freizeitinteressen der Erwachsenen befördert“. Welt / Interview
Gerichtsbeschluss über Ministeriums-Durchsuchung getwittert: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Finanz-Staatssekretär Schmidt. Tagesspiegel
Mehr Kohlestrom als Ökoenergie: „Das ist ein Alarmsignal“. WirtschaftsWoche / Interview
Apple-Produkte: Voll auf die 13. Zeit
Stromausfall in Dresden: Polizei geht von Unfall aus. heise online