Hey Entdecker:in,
eine internationale Recherche deckt auf, dass erhebliche Teile von CO2-Zertifikaten, die Unternehmen wie Gucci, Shell und Disney kaufen, offenbar wertlos sind.Â
„Es gibt niemanden, der das System unabhĂ€ngig ĂŒberwacht“
Nach Recherchen der Zeit, des Guardian und von SourceMaterial könnte es einen groĂen Betrug mit CO2-Zertifikaten geben. Erhebliche Teile bestimmter CO2-Zertifikate sollen offenbar wertlos sein.
Das Problem: Die Zertifikate werden ausgestellt fĂŒr den Schutz von WĂ€ldern. Laut Dietrich Brockhagen, Chef des deutschen Kompensationsunternehmens Atmosfair, sei fĂŒr Insider klar, dass es damit groĂe Risiken gebe. Atmosfair selbst soll keine Kompensationen aus Waldschutzprojekten verkaufen â Verra, der weltweit gröĂte Anbieter von CO2-Zertifikaten, aber schon.
Eine Analyse habe ergeben, dass mehr als 90 Prozent der Regenwald-Kompensationsgutschriften wahrscheinlich „Phantomgutschriften“ seien und keine echte Reduzierung von Kohlenstoff darstellen. Diese Art der Gutschrift zĂ€hlt zu den am hĂ€ufigsten genutzten von Unternehmen. Das Interview mit Brockhagen gibt es kostenlos bei der Zeit. Die gesamte Recherche gibt es kostenpflichtig ebenso bei der Zeit sowie kostenfrei und auf Englisch beim Guardian. Link / Interview Link / Zeit, Paywall Link / Guardian
Angekettet ĂŒbers Meer
Auf FĂ€hren im Mittelmeer werden FlĂŒchtlinge gefangen gehalten, um sie von Italien zurĂŒck nach Griechenland zu bringen. Eine internationale Recherche des ARD-Magazins Monitor, Lighthouse Reports, SRF, Al Jazeera und Domani deckt die unwĂŒrdigen Bedingungen auf.
Demnach soll es auf FĂ€hrschiffen mehrere Orte geben, an denen FlĂŒchtlinge gefangen gehalten: in schmalen MetallschĂ€chten, nicht mehr benutzten ToilettenrĂ€umen oder an einem Metallregal am Rande eines Parkdecks. Manche FlĂŒchtlinge sollen so mehr als 30 Stunden lang angekettet gewesen sein â ohne Möglichkeit zum Schlafen oder auf die Toilette zu gehen.
Immer wieder berichten auch Hilfsorganisationen von den geheimen GefĂ€ngnissen auf FĂ€hrschiffen. Dana Schmalz vom Max-Planck-Institut fĂŒr auslĂ€ndisches öffentliches Recht und Völkerrecht sagt dazu: „Das verletzt Vorgaben aus dem Unionsrecht, und das verletzt auch Vorgaben aus der EuropĂ€ischen Menschenrechtskonvention“. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link / Exklusiv
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Deutschlands milliardenschwerer Corona-Masken-Berg
Aus einer Umfrage der Welt bei allen BundeslĂ€ndern geht hervor, dass Deutschland auf einem Berg von Corona-Masken sitzt, die kaum noch benötigt werden. Laut Angaben von vier BundeslĂ€ndern sollen insgesamt 17,25 Millionen abgelaufener Masken thermisch verwertet werden â also verbrannt.
Laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von September 2022 liegen im Bestand des Bundes insgesamt 3,7 Milliarden Masken. GröĂtenteils seien die Masken noch bis Ende kommenden Jahres haltbar. Die BundeslĂ€nder besitzen auĂerdem noch insgesamt ĂŒber 180 Millionen Masken.
Die BundeslĂ€nder wenden sich zudem auch an den Bund mit der Bitte, noch weitere Masken verbrennen zu dĂŒrfen. Das Problem: Masken, die vom Bund beschafft und an die BundeslĂ€nder verteilt wurden, dĂŒrfen nicht einfach so verbrannt werden, da man nur verbrennen darf, was man auch selbst gekauft hat. Die Welt berichtet. Link
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Panzerlieferungen an die Ukraine:Â Boris Pistorius sieht US-Lieferung nicht als Bedingung fĂŒr Deutschland. Zeit
Weltwirtschaftsforum in Davos:Â Lagarde kĂŒndigt weitere Zinsschritte an. Tagesschau
Krim: Russland warnt USA und Ukraine vor Ănderung der Krim-Strategie. Zeit
Ministerium gibt Liste heraus:Â Lindners Bank-VideogruĂ war eine eher seltene Minister-Ehre. Tagesspiegel / Exklusiv
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