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Geldwäsche-Verdachtsmeldungen stapeln sich in Deutschlands Anti-Geldwäsche-Einheit, der FIU. Ein Insider berichtet ZDF frontal von chaotischen Zuständen und einer überforderten Behörde.
Geldwäsche-Kampf: Lindners Pannen-Behörde
Wenn Banken, Notariate oder Schmuckhändler:innen einen Geldwäsche-Verdacht haben, müssen sie das der FIU melden, der deutschen Anti-Geldwäsche-Einheit. Diese prüft den Fall und nimmt weitere Informationen hinzu. Sollte sich der Verdacht erhärten, leitet die FIU die Meldung an Polizei oder Staatsanwaltschaft weiter. So weit die Theorie.
In der Praxis stapeln sich aber die Verdachtsmeldungen bei der FIU, die Behörde kommt nicht hinterher. 2019 kam heraus: Knapp 290.000 Verdachtsmeldungen haben sich angestaut. Manche Meldungen sind mehr als zwei Jahre alt.
Die FIU hat versprochen, dass bis Ende Mai der Berg an Alt-Fällen abgearbeitet sein soll. Laut einem Insider werden Fälle aber nun ungefiltert an Polizei und Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Nun sollen sie in der Masse an Meldungen versinken. Die gesamte Recherche gibt es bei ZDF heute. Link / Exklusiv
Gewinn für Investoren, Risiko für Patienten
Arztpraxen werden in Deutschland zum Investitionsobjekt. Private Investoren haben bereits Hunderte Arztpraxen in Deutschland aufgekauft und schließen sie zu größeren Konzernen zusammen. Das soll besonders bei Praxen im Bereich der Augenheilkunde vorkommen.
Recherchen des NDR zeigen auf, dass in einigen Regionen und Städten mittlerweile der Großteil der Augenarztpraxen zu einem größeren Finanzunternehmen gehört.
Gerhard Schick, Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft „Finanzwende Recherche“ stellt dar, dass es für einzelne Regionen zu Problemen bei der Versorgung kommen könnte, falls ein Unternehmen Pleite gehen sollte. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link / Exklusiv
Iglu-Studie: Jeder vierte Viertklässler beim Lesen schwach
Deutschland Grundschulkinder landen bei einer Lese-Untersuchung erneut im Mittelfeld, Spitzenreiter sind Schüler:innen aus Singapur. Laut der Studie erreichen 25 Prozent der deutschen Viertklässler:innen nicht das Mindestniveau, das für die weitere Schulzeit nötig sei.
Bei der vorherigen Erhebung von 2017 lag der Anteil in Deutschland noch bei 19 Prozent. Vor 20 Jahren wurden nach dem sogenannten Pisa-Schock eigentlich neue Ziele für die Weiterentwicklung der Bildung in Deutschland formuliert.
Laut Studie seien die Ziele aber an vielen Stellen verfehlt worden. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bezeichnete die Ergebnisse als „alarmierend“. Die Deutsche Welle berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Russlands Krieg gegen die Ukraine: Großbritannien und Niederlande wollen Kampfjet-Koalition für Kiew schmieden. Spiegel
Europarat: Olaf Scholz will Russland für Kriegsschäden zur Rechenschaft ziehen. Zeit
Verdacht auf Umgehung von Sanktionen: Deutsche Exporte in Ex-Sowjetrepubliken steigen – um bis zu 950 Prozent. Spiegel
G7-Gipfel in Hiroshima: G7-Staaten schulden armen Ländern laut Oxfam 13 Billionen US-Dollar. Zeit
Anhörung im US-Senat: Chef des ChatGPT-Erfinders spricht sich für KI-Regulierung aus. Welt
LGBTQ-Rechte: Malta führt, Polen abgeschlagen. Deutsche Welle
Autoverkehr: Wie Japan das totale Parkverbot auf öffentlichen Straßen durchsetzt. WirtschaftsWoche