Hey Entdecker:in,
seit gestern sind in England die meisten Corona-Auflagen gefallen, der selbst ernannte „Freedom Day“ der Briten. Sie setzen damit auf Eigenverantwortung statt Vorschriften.
Freiheit, Feiern, Infektionen
Die Sieben-Tage-Inzidenz in England wurde zuletzt mit 399 angegeben – fast 50.000 Fälle werden täglich neu registriert, Grund ist wohl die hochansteckende Delta-Variante. Dennoch werden nun so gut wie alle Maßnahmen fallen gelassen – Maskenpflicht besteht nur noch im Londoner Nahverkehr, Abstand halten ist freiwillig, Clubs öffnen ohne große Auflagen.
Die Impfkampagne in England lief zwar sehr gut an, inzwischen sind 88 Prozent der Erwachsenen im Vereinigten Königreich einmal geimpft, 68 Prozent bereits zweimal. Experten zweifeln aber dennoch daran, ob sich mit dieser Quote eine große Infektionswelle verhindern lässt.
Schottland, Wales und Nordirland sind vorsichtiger in ihrem Vorgehen und können hierbei auch selbstständig entscheiden. Boris Johnson ist nur für England verantwortlich.
Es ist ein Experiment, bei dem bereits einige nicht mitmachen können – rund 1,7 Millionen Briten sind momentan noch in Quarantäne – Boris Johnson gehört zu ihnen. Die Tagesschau berichtet von den weitreichenden Lockerungen in England. Link
Zweiter!
Am heutigen Dienstag gegen 15 Uhr deutscher Zeit ist es soweit: Jeff Bezos fliegt mit seiner Firma Blue Origin ins Weltall. Der ehrgeizige Plan des reichsten Menschen der Welt geht aber nicht ganz auf: Bezos wollte eigentlich der erste Mensch eines privat organisierten Flugs ins All sein. Doch der britische Milliardär Richard Branson kam ihn mit seiner Firma zuvor.
Die reichsten Menschen der Welt konkurrieren mit ihren Weltraum-Unternehmen um kosteneffizientes Reisen in das All und die beste Technologie, die die Super-Reichen sicher und schnell in das All befördert.
Die PR-Aktionen der Unternehmer sind aber umstritten – ob es sich lohnt, ist eine Frage der Perspektive. Die Unternehmen wollen es Menschen ermöglichen, abseits der Erde zu leben. Ob diese Ziele es wert sind, große Summen in die Raumfahrt-Projekte zu investieren, ist fraglich. Die Zeit klärt die wichtigsten Fragen zu dem geplanten Start von Bezos ins All. Link
Russische Hacker: Vertreibung aus dem Paradies
Anfang Juli griff die Hackergruppe „REvil“ die IT-Systeme von bis zu 1.500 Unternehmen an, allesamt verwalteten ihre Daten über den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya. Durch Erpressungsaktionen gelangt die Gruppe an viel Lösegeld, damit sie die von ihnen verschlüsselten IT-Systeme wieder sauber herstellen.
Bei REvil, als auch bei ähnlichen Hackergruppen, geht man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass sie entweder in Russland oder einem Nachfolgestaat der Sowjetunion aktiv sind.
Die Hackergruppe ist nun allerdings sehr schnell vom Netz verschwunden. Dazu gibt es verschiedene Theorien. Bislang können Hacker relativ unbeschadet weiterhin in Russland leben, vorausgesetzt der Kreml akzeptiert das. Und erst im Juni hatte der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB bekräftigt, dass Russland und die USA im Kampf gegen Cyberkriminalität zusammenarbeiten werden. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Pegasus-Projekt: „Die gesamte Branche basiert auf einer Lüge“. Süddeutsche Zeitung
Flutkatastrophe: Behörden warnen vor Corona-Ausbreitung in Katastrophengebieten. FAZ
Wer verteidigt die Umwelt? Die Klima-Kläger. brand eins
Überschwemmung in Deutschland: Ohne Versicherung. taz
Thüringen: AfD will Ramelow über Misstrauensantrag stürzen. Spiegel
Pegasus: Amazon wirft Spyware-Hersteller NSO Group aus der Cloud. t3n
Biontech: Der Streit um die dritte Corona-Impfung. heise online