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nach Informationen der Internationalen Atomenergiebehörde seien zwar keine „essentiellen“ Anlagen beschädigt, aber Teile des Kraftwerks von Saporischschja stehen nach einem Angriff in Flammen.
Ukrainisches Atomkraftwerk unter Beschuss
Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij steht das Atomkraftwerk bei Saporischschja unter russischem Beschuss. Es ist das größte Atomkraftwerk Europas – mit sechs Blöcken. Selenskij sagte dazu: „In Tschernobyl ist nur einer explodiert. Sie erinnern sich, wie das endete“.
US-Präsident Joe Biden forderte Russland auf, die Truppen rund um das Atomkraftwerk abzuziehen und Feuerwehrleuten den Zugang zu gewähren. Der britische Premierminister Boris Johnson möchte dazu eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates erreichen. Die „rücksichtslosen Aktionen“ von Putin „könnten nun die Sicherheit ganz Europas direkt gefährden“, sagte Johnson in einem Telefonat mit Selenskij.
Laut US-Energieministerin Jenniver Granholm werden die Blöcke nun sicher heruntergefahren. Zusätzlich seien die Reaktoren durch eine robuste Schutzhülle gesichert. Es wurde bisher keine erhöhte radioaktive Strahlung festgestellt. Auf Live-Bildern war laut Medienberichten ein Brand in einem Verwaltungstrakt zu sehen. Mehr als 20 Prozent des Stroms in der Ukraine kommt aus diesem Atomkraftwerk. Die Süddeutsche Zeitung berichtet dazu in ihrem Live-Blog. Link
Mehr als Gas und Öl: Deutschlands gefährliche Abhängigkeit von Russland
Neben dem Import von Erdgas aus Russland gibt es auch Bodenschätze wie Nickel und Palladium, welche Deutschland für unterschiedliche Zwecke importiert. So ist das Land nach einem Rohstoffanalysten der Commerzbank der zweitgrößte Produzent für Aluminium und Nickel. Beide Rohstoffe sind etwa für Elektroautos nötig.
Der Preis von Nickel verteuerte sich seit Jahresbeginn um 25 Prozent und liegt auf einem Preisniveau wie seit elf Jahren nicht mehr. Der russische Anteil der deutschen Importe von Nickel beträgt 44 Prozent. Die aktuellen Sanktionen gegenüber Russland richten sich zwar nicht gegen mineralische Rohstoffe. Die Transportwege sind aber dennoch betroffen.
Große Containerschiffe fahren Russland nicht mehr an. Und die Kapazitäten auf der Schiene können nur einen Bruchteil davon leisten. In der Ukraine kommen die Exporte von Weizen zum erliegen, Handelsschiffe stechen nicht mehr in See. Außerdem ist die Ukraine der weltweit größte Hersteller von Neon und liefert auch andere Edelgase. Die WirtschaftsWoche berichtet. Link
Welche öffentlichen Kliniken keine Abbrüche durchführen
Eine Recherche von Correctiv.Lokal kommt zu dem Ergebnis, dass die Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland schlecht ist. Nur rund 60 Prozent aller öffentlichen Krankenhäuser mit Gynäkologie führen überhaupt Abbrüche durch. Die Regeln, wann sie durchgeführt werden und wann nicht, entscheidet jede Klinik für sich.
Gemeinsam mit Lokalmedien und FragDenStaat hat das Rechercheteam alle öffentlichen Kliniken mit Gynäkologie in Deutschland zum Thema Schwangerschaftsabbrüche befragt. Die häufigsten Fälle für Abbrüche finden nach der sogenannten Beratungsregelung statt, dabei müssen die Gründe für den Abbruch bei einer staatlich anerkannten Beratungsstelle ausgeführt werden. Doch weniger als 40 Prozent der befragten Kliniken führen Abbrüche nach dieser Indikation durch.
Ein paar Kliniken gaben Gründe mit an. Sie seien eine „babyfreundliche Klinik“ oder fühlten sich dem „christlichen Menschenbild“ verpflichtet – obwohl diese in öffentlicher Trägerschaft sind. Ein Teil der Kliniken, vor allem in Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg, führt Abbrüche nur nach medizinischer Indikation oder durch kriminologische Gründe wie Vergewaltigungen durch. Die gesamte Recherche gibt es bei Correctiv. Zudem hat Correctiv eine Datenbank samt Suche veröffentlicht, in welcher man nach den Antworten der einzelnen Kliniken suchen kann. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Europa: Die Ukraine-Krise in Grafiken. Deutsche Welle
EU-Taxononomie: Kein grünes Label für Ökostrom-Kredite. Tagesschau
„Maybrit Illner“: Scholz fordert Schröder zu Postenverzicht bei russischen Firmen auf. Zeit
Eilverfahren bei deutschem Gericht: Propagandasender RT wehrt sich gegen Sendeverbot. Redaktionsnetzwerk Deutschland
DDR-Waffen für die Ukraine: Diese Raketen liefert Deutschland jetzt nach Kiew. Tagesspiegel
Bitcoin, NFT und Co.: Wie die Ukraine Kryptowährungen für die Kriegskasse sammelt. Spiegel
Wie können wir wieder optimistischer werden? Talk zum gesunden News-Konsum. ARD Audiothek / Podcast