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am Wochenende haben sich die Ereignisse in Afghanistan überschlagen. Der demokratisch gewählte Präsident hat das Land fluchtartig verlassen, die Taliban haben Kabul eingenommen – und übernehmen die Macht.
Taliban übernehmen die Macht
Zwei Jahrzehnte nach ihrem Sturz und wenige Wochen nach dem Abrücken der Militäreinheiten der USA und weiterer Länder sind die Taliban wieder an der Macht. Die Taliban haben den Präsidentenpalast besetzt und verkündet: „Der Krieg in Afghanistan ist vorbei“.
Die USA sichern zeitgleich den Flughafen in Kabul. Es gibt chaotische Szenen am Flughafen, viele Personen wollen das Land fluchtartig verlassen. Auch Deutschland versucht, sein Personal und einen Teil der Ortskräfte aus Afghanistan zu holen. Der Präsident Ghani habe das Land verlassen, auf Facebook teilt er mit, dass die Taliban gesiegt habe und er eine Flut des Blutvergießens verhindern möchte.
Laut der Taliban soll es Amnestie für Regierungsmitarbeiter geben, auch für Personen, die für ausländische Kräfte gearbeitet haben. Aus eroberten Gebieten gibt es jedoch andere Berichte. Die Taliban versucht, einen Kontakt zu anderen Staaten herzustellen, da man angeblich nicht in Isolation leben wolle. Die Tagesschau gibt einen Überblick zu den Ereignissen. Link
Als Nixon das Währungssystem in die Luft sprengte
Vor 50 Jahren kippte der US-Präsident Richard Nixon die Verpflichtung, Dollar in Gold zu tauschen. Der Schritt kam überraschend und war einseitig, der Dollar war nun nicht mehr an Gold gekoppelt – das Vorgehen wurde später als Nixon-Schock bezeichnet. Diese Entscheidung veränderte das Währungssystem weltweit.
Es war die Abkehr vom Bretton-Woods-System: Alle Währungen sollten laut dem System an den Dollar mit einem festen Kurs gebunden werden. Zeitgleich hat sich die USA verpflichtet, ihre Währung jederzeit zum Preis von 35 Dollar je Feinunze Gold zu tauschen.
Der Nixon-Schock hatte in Europa auch eine etwas spätere Folge: Die Europäer fingen an, untereinander ebenfalls Wechselkurse zu fixieren, es begann die Währungsschlange. Aus ihr folgte 1979 das Europäische Wirtschaftssystem, aus welcher später dann auch der Euro entstand. Die Süddeutsche Zeitung berichtet von den historischen Entwicklungen. Link
Bewertung der Corona-Lage: Zwischen Impfungen, Inzidenz und Intensivstationen
Die Zahlen zu Neuinfektionen beim Coronavirus steigen deutschlandweit. Zeitgleich streichen immer mehr Bundesländer die Inzidenz als Richtwert für ihre Maßnahmen.
Baden-Württemberg streicht die Sieben-Tage-Inzidenz aus der Corona-Verordnung des Landes. Dadurch dürfen von heute an unabhängig von der Inzidenz Menschen nach der 3G-Regel am gesellschaftlichen Leben teilnehmen (geimpft, genesen, getestet). Auch weitere Bundesländer wie Niedersachsen haben ein ähnliches Vorgehen bereits angekündigt.
Gleichzeitig werden die Intensivstationen wieder voller – auch die Situation in den Krankenhäusern soll laut Bremer Gesundheitsressort herangezogen werden. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Flutkatastrophe: Bundesamt war von Ausmaß offenbar überrascht. Tagesschau
Religion in Japan: Dabeisein ist nicht alles. FAZ
Haiti: Zahl der Toten nach Erdbeben steigt auf 1.297. Zeit
Philosoph über Umverteilung: „Alle wollen Gerechtigkeit“. taz / Interview
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