Hey Entdecker:in,
in einem neuen Datenleak haben über 20 internationale Recherchepartner Daten aus dem Grundbuch von Dubai von Anfang 2020 untersucht.
Putin-Vertraute sollen Vermögen in Dubai geparkt haben
Die Daten wurden dem Center for Advanced Defense Studies zugespielt, aus Deutschland war die Süddeutsche Zeitung an der Recherche beteiligt. Insgesamt finden sich in den Daten mehr als 5.000 russische Bürger als Eigentümer von mehr als 9.700 Immobilien in Dubai.
Die Daten sind scheinbar auch schon den deutschen Steuerbehörden bekannt. Im Juni 2021 entschied sich die Bundesregierung, einen fast identischen Datensatz für etwa zwei Millionen Euro zu kaufen. Seitdem werten Finanzbeamte mehrerer Bundesländer den Datensatz aus.
Das gesamte Datenleck umfasst rund 800.000 Eigentumsanteile sowie 274.000 Personen und Firmen aus fast 200 Ländern und Territorien. Die größte Gruppe der Eigner stammt dabei aus Indien und Großbritannien, gefolgt von Pakistan und Saudi-Arabien. Mehr als 2.000 Eigner sollen in Deutschland wohnen, mit fast 4.500 Immobilien. Der Spiegel berichtet. Link
Selbst nach Vergewaltigung: Warum in den USA Abtreibungen bald strafbar sein könnten
Durch eine extrem ungewöhnliche Indiskretion ist offenbar ein 93-seitiger Entwurf zu einer Entscheidung für Ende Juni oder Anfang Juli in die Redaktion von Politico gelangt. Es geht um eine Entscheidung durch das oberste Gericht der USA, dem Supreme Court, zum Abtreibungsrecht. Dieses Recht könnte aufgehoben werden.
Nach Bekanntgabe des Berichts strömten direkt erste Demonstrierende zum Supreme Court. Das Problem: Anders als in Deutschland gibt es in den USA kein Bundesgesetz zur Abtreibung – die Kompetenz liegt bei den Bundesstaaten.
Doch in einem Urteil von 1973 (Roe vs. Wade) hatte das Verfassungsgericht entschieden, dass Schwangerschaftsabbrüche bis zum Beginn der Lebensfähigkeit des Fötus legal sind und nicht bestraft werden dürfen. Rechtskonservative Gruppen wollen diese Entscheidung seit Jahrzehnten kippen und könnten nun im Supreme Court eine Mehrheit finden. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Die gesamte Recherche gibt es auch bei Politico (Englisch). Link / Redaktionsnetzwerk Deutschland Link / Politico
Geld überholt Spaß als Leistungsmotivator
Die Studie „Jugend in Deutschland“ untersucht halbjährlich die Reaktionen von 14- bis 29-Jährigen zu aktuellen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ereignissen. Laut dem Autor Simon Schnetzer war dabei bisher in den letzten Jahren der Dreiklang aus „Spaß, Sinn und Sicherheit“ stabil. Doch der Spaß ist nun nicht mehr im Vordergrund.
68 Prozent der Jugendlichen bereitet der Krieg in Europa Sorgen, 55 Prozent sorgen sich wegen des Klimawandels, 46 Prozent wegen der Inflation. Der Krieg ändere die Zukunftsaussichten der Jugendlichen.
Auf die Frage „Welche drei Aspekte motivieren dich am meisten für gute Leistung?“ ist Geld nun auf Platz eins – mit 57 Prozent. Auf Platz 2 liegt Spaß mit 45 Prozent. Bei der Frage nach psychischen Belastungen gaben 45 Prozent Stress an, 27 Prozent gaben gar Depressionen an. Der Spiegel berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
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